Nun, einer pauschalen Auslegung der Tradiwaberl-Worte würde ich mich auch nicht anschließen. Sie würde auch nicht der Kirchenlehre entsprechen.

Aber, das literarische Genre Tradiwaberls basiert auf der Pointierung, der Zuspitzung, um Wahrheit und Wesensform einer Sache aufleuchten zu lassen. Dies beherrscht er beeindruckend und verdient Respekt.

Hier macht er deutlich, dass die alte Messe in ihrem Wesen in der Anbetung aufgeht, in der feierlichen Vereinigung mit dem Herrn, der seine Gemeinde besucht.

Es liegt an uns, diesen Transfer zu leisten. Alles geht nach seiner Interpretation. Deshalb ist Wissen und Bildung notwendig, zu richtigen Auffassungen zu gelangen. Natürlich geht es auch in der alten Messe um Verkündigung des Wortes. Hier aber setzt Tradiwaberl einen anderen Aspekt in der Vordergrund.

Irgendwo gefunden als Antwort auf ein Totschlägerwort wie

"Pauschalisierungen":

Vor allem die Pauschalierung, "Pauschalierungen sind generell abzulehnen", ist generell abzulehnen!

Tradiwaberl hat keineswegs alle Neuen Messen so bezeichnet. Ebenso wenig, wie er alle Alten Messen als perfekt darstellt.

Der einzige, der in diesem Fall polemisch pauschaliert, ist offensichtlich "Cantate". Die übliche Trotz-und-Troll-Schiene halt, wenn konkrete Argumente fehlen.

Tradiwaberl stellt hingegen Tendenzen, Argumente und Positionen einander gegenüber. Sehr erfrischend, dies von einem Diözesanpriester zu hören, der keine "Insel der Glückseligkeit" (cave: Ironie!) bedient, sondern der voll im normalen Pfarrleben steht.

Ach so! Die neue Form der Messe ist also per se "Anbiederung"?

Tradiwaberl in einem Wort:

Pauschalisierungen.

Da FindFightFollow (Wiener Diskomessen) ja immer mit Leinwänden in den Kirchen aufkreuzt: Warum nicht mal Tradiwaberl abspielen?

(Das wäre zwar komplett gegen die Intention von Tradiwaberl,...)